200 Jahre und die geplanten Feierlichkeiten müssen corona-bedingt leider ausfallen….
Am heutigen Tage feiert „unser“ Landgericht, das Landgericht Köln, seinen 200. Geburtstag.
Herzlichen Glückwunsch!
200 Jahre? Ja, denn:
Das noch aus der französischen Besatzungszeit nach der französischen Gerichtsorganisation in Köln bestehende „Tribunal de première instance“ ist durch preußische Verordnung vom 17.07.1820 mit Wirkung vom 01.08.1820 in „Landgericht“ umbenannt und von seinem Bezirk her mit dem (damaligen, seinerzeit wesentlich größeren) Regierungsbezirk Köln zusammengelegt worden.
Damit war ab dem 01.08.1820 das Landgericht Köln errichtet.
Köln gehörte seinerzeit zur preußischen Provinz Rheinland („Rheinprovinz“) und damit zum Königreich Preußen. Im Verlauf der Jahre war das Landgericht Köln, bevor es im Jahr 1981 in das Justizzentrum an der Luxemburger Str. 101 umzog, u.a. im Gerichtsgebäude am Appellhofplatz (eröffnet 1826), mit Zivilkammern im Gerichtsgebäude am Reichenspergerplatz (eröffnet 1911) und – auch schon zu preußischer Zeit – in provisorisch angemieteten Gebäuden untergebracht.
Heute ist das Landgericht Köln neben dem Stadtgebiet Köln zuständig für die Amtsgerichtsbezirke Bergheim, Bergisch Gladbach, Brühl, Gummersbach, Kerpen, Leverkusen, Wermelskirchen und Wipperfürth. Es ist mit seiner Rechtsprechung für mehr als 2,2 Millionen gerichtseingesessene Bürgerinnen und Bürger verantwortlich. Das Landgericht Köln gehört damit und mit 40 Zivilkammern, 24 großen und 7 kleinen Strafkammern sowie 5 Strafvollstreckungskammern und 11 Kammern für Handelssachen zu einem der größten Landgerichte der Bundesrepublik.
Das besondere Jubiläum kann aufgrund der Corona-Pandemie nicht angemessen gefeiert werden. Ein lange geplantes Bürgerfest mit Tag der offenen Tür einschließlich vieler spielerischer Justizerfahrungen und einer wissenschaftlichen Podiumsdiskussion musste abgesagt werden. Die Feierlichkeiten sollen, sobald möglich, nachgeholt werden.
Verfahrensbeteiligte, die am 03.08.2020 das Gericht besuchen, können gleichwohl mit einer kleinen Überraschung rechnen.
Intern haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gerichts das Jubiläum mit einer Videoaktion gewürdigt, in der durch Filmbeiträge dutzender Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Dienstzweigen die Vielfalt eines modernen Gerichts und die Vielfältigkeit der Aufgabenbereiche dokumentiert und transportiert werden.