Das Landgericht Köln hat die Einführung der elektronischen Akte gefeiert:
„Der Minister der Justiz des Landes Nordrhein-Westfalen Peter Biesenbach hat heute das Landgericht Köln im Dienstgebäude Luxemburger Str. 101 besucht und die elektronische Akte bei den Zivilkammern und Kammern für Handelssachen des Landgerichts Kölngemeinsam mit dem Prä-sidenten des Landgerichts Roland Ketterle und der Vizepräsidentin des Landgerichts Dr. Bettina Meincke als Verantwortliche des Rolloutteams offiziell gestartet.
Mit der elektronischen Akte und der Möglichkeit der Verhandlung über Bild- und Tonübertragung befindet sich das Landgericht Köln an der Spitze der Innovation, freute sich der Präsident des Landgerichts Roland Ketterle. Die Einführung der elektronischen Aktewurde auch von den Vertretern der Anwaltschaft Dr. Thomas Gutknecht, Präsident der Rechtsanwaltskammer Köln, sowie Markus Trude, Vorsitzender des Kölner Anwaltvereins, begrüßt. Bereits seit 1 ½ Jahren bereitet sich das Landgericht Köln als das größte Landgericht in Nordrhein-Westfalen intensiv auf die Einführung der elektronischen Akte bei den insgesamt 51 Zivilkammern und Kammern für Handelssachen vor. Heute starteten sieben Zivilkammern, darunter auch die Zivilkammern des Präsidentendes Landgerichts und der Vizepräsi-dentin des Landgerichts, mit der elektronischen Zivilakte. Die weiteren Kammern werden nach und nach bis Juni2021folgen. Die elektronische Akte ersetzt bei neuen Verfahren die Papierakte.
Insgesamt gehen bei Gericht im Zivilbereich pro Monat ca. 310.000 Blatt Papier ein, immerhin ein Drittel bisher auf elektronischem Weg. Die Papierakten werden binnen weniger Jahre Geschichte sein, so hofft der Präsident des Landgerichts Roland Ketterle. Auch der Minister der Justiz Peter Biesenbach verspricht sich von der Einführung, dass die Arbeit mit der elektronischen Akte effizienter werde. Es fielen Transport- und Aktenumlaufzeiten weg, mehrere Mitarbeiter könnten gleichzeitig an der Akte arbeiten und durch anwenderfreundliche Tools (Such-, Markier-und Sortierfunktionen) werde das Arbeiten sehr erleichtert. Das Rollout-Team, das für die elektronische Akte zuständig ist, besteht aus elf Mitgliedern aller Geschäftsbereiche des Landgerichts, damit die konzentrierte Kompetenz aus allen Bereichen des Gerichtes für einen reibungslosen Übergang sorgen kann. Alle 140 Zivilrichter und 80 Service-Mitarbeiterinnen und-Mitarbeiter wurden mit entsprechenden Computern ausgestattet, die eine angenehme Bearbeitung der Akten nun alleinam Bildschirm ermöglicht, und intensiv geschult. Die Vizepräsidentin des Landgerichts Dr. Bettina Meincke war voll des Lobes über die kompetente, konzentrierte und kreative Arbeit des Rolloutteams, das jetzt auch den Support für die Kolleginnen und Kollegen während der Büroarbeitszeiten übernimmt. Der Minister der Justiz Peter Biesenbach bedankte sich ebenfalls für das hohe Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit der reibungslosen Umstellung der Akten maßgeblich zu einer hohen Akzeptanz der Anwender führen.Auch für die Datensicherheit ist gesorgt: Das Land Nordrhein-Westfalen betreibt in Münster ein justizeigenes Rechenzentrum, das besonders gegen Cyber-Angriffe gesichert ist sowie georedundante Standortezur Datensicherung und Gewährleistung der Systemverfügbarkeit besitzt.“
Pressemitteilung des Landgerichts Köln vom 09.09.2020
Anmerkung:
Es wäre schön, wenn das funktionieren würde. In Anbetracht der Tatsache, dass der Telefax-Anschluss des Landgerichts Köln ständig überlastet war und keine Abhilfe geschaffen wurde, kann man gespannt sein. Wir hoffen das Beste.